Barock


Die üppige Pracht





Als Zeitalter des Barock wird die Stilepoche
bezeichnet, die etwa von 1575 bis 1770
währte. Kunstgeschichtlich wird sie in Frühbarock
(ca. 1600 –1650), Hochbarock (ca. 1650–1720)
und Spätbarock oder Rokoko (ca. 1720–1770)
unterteilt. Als Kunstform des Absolutismus und
der Gegenreformation ist der Barock durch üppige
Prachtentfaltung gekennzeichnet. Von Italien
ausgehend, verbreitete er sich rasch in den
katholischen Ländern Europas, bevor er sich in
abgewandelter Form auch in protestantischen
Gegenden durchsetzte.
Der Begriff „Barock“ entstammt der portugiesischen
Sprache, als „barocco“, d. h. „schiefrund“ oder
„merkwürdig“ wurden unregelmäßig geformte
Perlen bezeichnet. Im französischen Raum wurde
dieser Begriff zuerst abwertend für Kunstformen
gebraucht, die nicht dem herrschenden
Geschmack entsprachen. Seit 1855 wurde er von
Jacob Burckhardt, einem Schweizer Kulturhistoriker,
mit positiver Bedeutung benutzt und Ende der
1880er Jahre als wissenschaftliche Zeitbestimmung

in den Sprachgebrauch eingeführt.


P eter Paul Rubens (1577–1640). Seine Bilder zeichnen
sich durch eine allegorische Bildsprache voller
mythologischer Symbolik aus. Rubens Hauptstreben
zielte auf höchste Lebendigkeit der Darstellung und auf
das höchste Maß von koloristischer Wirkung hin.



Rubens Werke sind durch Licht und Farbenglut geprägt.
Die hölzernen Bildtafeln und Leinwände wurden mit
Kreide grundiert und glatt geschliffen.
Dann folgte eine farbige Isolierung aus einem Harzbindemittel – wahrscheinlich Dammar.

Zum einen sollte diese Isolierung das Einsinken der oberen
Malschichten verhindern, damit die Leuchtkraft der
Farben erhalten blieb, und zum anderen ließen sich die
Halbschatten der Hautfarben damit leichter erzeugen.
Der dritte Grund ist, dass sich auf einem strahlend weißen
Untergrund die Proportionen schlechter abschätzen
lassen.

Die Untermalung war höchstwahrscheinlich eine Eitempera-
Ölfarbe, mit der die Motive in lockerer Manier
(Stil), skizzenhaft angelegt wurden.
Darauf folgte die eigentliche Malschicht, die wohl eine
Harz-Öl-Farbe war. Dieser Prozess wurde nass-in-nass
gemalt ohne Zwischentrocknung. Harze wie Venezianisches
Harz verzögerten die Trocknung.
Zum Schluss wurden noch (nach dem vollständigen
Austrocknen) einige kleine Stellen überarbeitet oder
durch Übermalung verändert.



 Rubens Farbpalette umfasste eine sehr große Anzahl von Pigmenten: Beinschwarz, Bleiweiß, Blei-Zinn-Gelb, Krapplack, grüne Erde,
Grünspan, Kassler Braun, Kreide, natürliches Ultramarin, gelben, roten, und braunen Ocker, Pflanzenschwarz, Smalte, Zinnober, Azurit und Asphalt.

D er niederländische Maler Rembrandt van Rijn
(1606–1669) bediente sich der reduzierten Vierfarbenpalette.
Nicht einmal die Notwendigkeit, verschiedene Fleischtöne
darzustellen hatte ihn veranlasst, eine breitere
Farbenvielfalt zu wählen.
Rembrandt gewann mit einer Palette aus Schwarz,
Weiß, Rot und Gelb durch Lasieren und Vertreiben reiche
harmonische Leuchtkraft.

Rembrandts besondere Art, Licht und Schatten einzusetzen
und dadurch meist starke Kontraste zu erzeugen,
macht seine Bilder lebendig und dramatisch.

Mit durchsichtigen grauen, gelben und roten Lasuren
schuf er in seinen Bildern eine große Tiefenwirkung, die
ein eigenartiges vergeistigtes Leben in sich hat.
Mit einer pastosen Mischung von Tempera und Ölfar be
schaffte er Texturen, die eine große suggestive Wirklichkeitskraft ausstrahlen.

























Aus den stumpfen Farbmischungen leuchten die reinen
Farben wie Edelsteine.


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